Erfahrungsbericht: Europäische Jugendkonferenz in Straßburg 23.-26. Januar 2022 (virtuell)

Die Europäische Jugendkonferenz, vom 23. bis 26 Januar 2022, läutete den Start in den 9. Zyklus des EU Jugenddialogs ein. Als Hauptthema wurden die beiden Jugendziele (Youth Goals) „Inklusive Gesellschaft“ und „Nachhaltigkeit“ gewählt, letzteres wurde dabei besonders in den Fokus gerückt.

Der Start des neuen Zyklus unter der Trio-Präsidentschaft von Frankreich, Tschechien und Schweden sollte eigentlich in Straßburg gefeiert werden, wurde jedoch virtuell in die Wohnzimmer aller Teilnehmer verlegt.

Die dreitägige Jugendkonferenz startete mit einer kurzen Vorstellung aller beteiligten Akteure und der französischen Jugendministerin. Zudem wurden die beiden Youth Goals nochmal vorgestellt und klar gemacht, dass das Ziel der Konferenz sei, nach der Problematik zu suchen und sich auf die Schnittstellen zwischen Nachhaltigkeit und Inklusion zu konzentrieren. Bei der zweiten EU-Jugendkonferenz in Prag soll es dann darum gehen, konkrete Lösungen zu finden, und diese nach der 3. EU-Jugendkonferenz dann auch umzusetzen.

Der erste Tag beinhaltete zudem mehrere Workshops, bei dem sich unser Vertreter Leon Falkenberg mit anderen Jugendlichen darüber ausgetauscht hat, wie man Inklusion und Nachhaltigkeit Menschen näherbringt, die sich nicht angesprochen fühlen oder nicht die Möglichkeiten haben. Es wurde klar, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt an diese Personen ranzukommen und sie zu überzeugen. Dabei kam raus, dass verschiedene Kampagnen und Informationsflyer nicht reichen und man Jugendliche und Betroffene stärker mit einbeziehen muss. Oftmals wird zwar nach der Meinung der Jugendliche gefragt und ihnen mal zugehört – das reicht jedoch nicht! Jugendliche müssen direkt einbezogen und mitmischen dürfen, ansonsten ist es nur eine Scheinbeteiligung von jungen Menschen (sog. „Youth-washing“).

Im Anschluss dieses Workshops haben sich die 3 Jugenddelegierten aus Belgien virtuell zusammengesetzt, um sich kennenzulernen und sich abzusprechen. Die belgische Zusammenarbeit auf solchen Meetings ist wichtig und gleichzeitig eine interessante Erfahrung.

Der zweite Tag ist mit weiteren Workshops gefüllt. Leon entschied sich für das Thema „Governance“ und arbeitete daran, wie man diese Probleme bestmöglich auf politischer Ebene anspricht und sie gegeben falls direkt umzusetzen. Als Vorschläge gab es eine Reform der Erasmus+ Anträge, um diese klarer und einheitlicher zu bearbeiten, sowie noch einmal über Möglichkeiten, um die Jugendvertretung bei Entscheidungen zu stärken. Zudem folgte ein weiteres internes belgisches Treffen, um gemeinsam an einem Statement für die informelle Jugendministerkonferenz am Tag nach der Jugendkonferenz zu arbeiten.

Der letzte Tag beinhaltete nochmals einen Austausch mit Entscheidungsträgern und einer Vorstellung aller Workshops und Resultate der Jugendkonferenz. Am Tag darauf hat die belgische Jungenddelegierte aus der Wallonie sowie der Jugendminister aus Flandern sich mit anderen Politikern und Jugendlichen ausgetauscht und die Meinung Belgiens, die zusammen mit allen Gemeinschaften erarbeitet wurde, bestmöglich rüberzubringen.

„Abschließend kann ich sagen, dass die Konferenz selbst virtuell eine interessante Erfahrung war und es immer angenehm ist, sich mit anderen engagierten Jugendlichen aus ganz Europa auszutauschen. Ich bin gespannt wie die beiden weiteren Konferenzen aussehen werden, um das Erarbeitete hier in unserer Region umzusetzen.“ – Leon