Erfahrungsbericht: Europäische Jugendkonferenz in Portugal 12.-15. März 2021 (virtuell)

Die Jugendkonferenz in Portugal, bzw. wohl eher bei jedem Delegierten zuhause, begann am Freitag den 12. März 2021. Auch der RDJ war diesmal mit den Vertretern Raphael und Samuel dabei, die sich bei ihrer Teilnahme abgewechselt haben. Gemeinsam mit 180 JugendvertreterInnen und EntscheidungsträgerInnen wurde das Thema „Jugendbeteiligung“ in den Fokus gesetzt.

Nach einer kurzen Eröffnung der Konferenz hat eine Mitarbeiterin des Youth Partnership, der gemeinsamen Behörde der Europäischen Union und des Europäischen Rates zur Stärkung der Jugend, die Arbeitsweise des Dienstes vorgestellt. Danach fand ein Austausch zwischen den Delegierten der Jugendkonferenz und den Teilnehmenden des zeitgleich organisierten Hackathons statt. Beim Hackathon entwickelten junge Menschen ein digitales Tool für eine bessere Jugendbeteiligung.

Am darauffolgenden Tag wurden zunächst alle Ergebnisse der vorangegangenen Konferenz in Berlin und die Ergebnisse der europaweiten Konsultation (in Ostbelgien standen dazu die Online-Austausche an) vorgestellt und somit ein Grundton für die Konferenz geschaffen. Dann ging es richtig los: Alle 180 JugendvertreterInnen hatten nun die Möglichkeit, die verschiedenen Unterziele des Youth Goals 9 „Space & Participation vor all“ zu besprechen und in Kleingruppen zu brainstormen, wie die Unterziele erreicht werden könnten.

Die Arbeitsgruppe des RDJ-Vertreters Raphael war auf “Increase youth participation and ensure equal representation of youth in the electoral process” ausgerichtet. Mit anderen Vertretern aus Ungarn, Lettland und Tschechien hat er an einem Konzept gearbeitet, das mehr junge Leute in der Politik etablieren und junge Leute zur Politik bringen sollte: Es braucht auf jeden Fall mehr Anerkennung für junge PolitikerInnen. Auch sollten Parteien dafür sorgen, dass mehr junge Menschen bei ihnen mitmachen und gewählt werden können, bspw. mit Kampagnen über junge Erwachsene, die bereits ein politisches Amt ausführen. Das könnte zeigen, wie Jugendliche in die Politik kommen können. Der Zugang zur Politik sollte vereinfacht werden, damit mehr junge Menschen in der Politik vertreten sind – und somit mehr Jugendstimmen mitentscheiden können!

Zwischen der Ausarbeitung der Konzepte kam es zum Dialog mit EntscheidungsträgerInnen. Raphael war in der Gruppe mit dem portugiesischen Sport- und Jugendminister. Da es bei den Fragen hauptsächlich um die Finanzierung ging, war es leider “schwierig”, sich darauf einzustellen und der Diskussion zu folgen. Jedoch war auch dieses Thema hochinteressant, da natürlich bei allen Vorhaben für die Jugend die Frage bleibt, woher denn die Finanzierung kommen soll.

Auch das kulturelle Programm kam nicht zu kurz, sodass zum krönenden Abschluss der zwei Haupttage noch ein Pianokonzert stattfand.

Am Montag, dem letzten Tag der Konferenz, wurde zunächst die siegreiche Gruppe des Hackathons bekanntgegeben und durch die EU-Kommissarin Maria Gabriel geehrt: 10.000€ gibt es für die Entwicklung einer App, die erklären soll, wie die europäischen Institutionen funktionieren. Anschließend wurden die Konzepte der verschiedenen Arbeitsgruppen kurz vorgestellt und von PolitikerInnen und JugendvertreterInnen besprochen.

Den Schluss der Konferenz bildete dann die virtuelle Staffelübergabe an die slowenische Delegation, die im Herbst die dritte Jugendkonferenz in diesem Zyklus organisieren wird.

Bis dahin werden nun alle nationalen Arbeitsgruppen in ihrer Region für eine bessere Jugendbeteiligung arbeiten, indem Prozesse angestoßen und Aktionen organisiert werden. Auch in Ostbelgien wird dazu gerade gebrainstormt – sei gespannt!